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"Oriental Dream"


Materialkunde: ROCAILLES PRODUKTION

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Auch wenn ich diesen Beitrag nicht mit allzu vielen schönen bunten Bildern verstehbarer machen kann (weil es schlicht nicht erlaubt ist, in Fabriken Fotos zu machen - wenn man denn überhaupt Zutritt zu einer Produktion bekommt), ist es mir ein Anliegen darüber zu schreiben, wie Rocailles Perlen hergestellt werden - nach meinem Wissensstand, den ich mir im Lauf der Jahre aus vielen Quellen und Gesprächen mit Herstellern - hoffentlich wurde ich nicht angeflunkert :) zusammengetragen habe. Dieser Text erhebt keinen Anspruch auf 100%ige Richtigkeit und auch nicht auf Vollständigkeit - aber er ist mehr als die allermeisten wissen :).


Er wird hoffentlich anschaulich machen, warum es - selbst bei den präzisesten Perlen - dazu kommen kann, dass in einer Packung auch mal einzelne Perlen sind, die einem unregelmäßig erscheinen - weil es sich aufgrund der Art der Herstellung zwar hochgradig aber eben nicht zu 100% vermeiden lässt.

Basis für die Herstellung von Perlen sind immer Glasstäbe (glass rods). Glass rods gibt es in kleinen Varianten (wie sie z.B. auch bei der Herstellung von Lampworkperlen verwendet werden), aber auch groß - auf dem 1. Foto sind solche "großen" glass rods zu sehen ... sie sind 1 Meter lang und ca. 4 cm im Durchmesser. Wie glass rods hergestellt werden sehen Sie bei einem Video-Link zum Youtube-Kanal von Preciosa Ornela  am Ende dieses Beitrags.







Auf dem 2. Foto sieht man Glasstäbe wie sie z.B. für die Herstellung all der handgefertigten Cabochons in meinem Shop seinerzeit verwendet wurden - mein Kugelschreiber gibt eine Vorstellung davon wie dick sie sind.



1. Schritt der Produktion - Herstellung der glass canes

Für die Herstellung von Rocailles wird Glas (also oben gezeigte große Stangen in einer Menge von ein paar hundert Kilo)  in einem Glasofen geschmolzen. Nach dem Austritt aus dem Glasofen wird Druckluft in den zähflüssigen Glasstrang eingeblasen wodurch ein Loch im glass cane entsteht (unser späteres Fädelloch). Dieses dünne Glasrohr wird von einer Maschine aus dem Ofen gezogen. Unmittelbar vor der Maschine befindet sich eine Lasermessstation, die den Durchmesser des dünnen Glasrohrs misst. Ist der Durchmesser zu klein für die Perle die produziert werden soll, dreht die Maschine schneller (und zieht das Glas damit in die Länge, das Röhrchen wird also dünner). Ist der Durchmesser zu dünn, fährt man langsamer und das Glasröhrchen wird dicker. Eine Stelle wo so böse, böse Unregelmäßigkeiten passieren können, daher hat die Industrie Schwankungsbreiten/Toleranzgrenzen um die es vom exakten Durchmesser der Perle abweichen darf. In der Regel sind das +/- 0,1 mm.

Unmittelbar nach dieser Maschine (man darf sich vorstellen, dass das dünne Glasrohr jetzt durch die ganze Fabrikshalle liegt ...also sehr lang ist) wird das Glasrohr in Stücke von einem Meter geschnitten. Das Glas ist zu diesem Zeitpunkt immer noch so heiß, dass man es nicht anfassen kann. Arbeiter bündeln es dann mit Schutzhandschuhen und stapeln es auf Paletten für die weitere Verarbeitung. Im unten angeführten Video kann man solche Bündel dann im Lager liegen sehen. Zuerst fertig lesen, dann gucken....damit man versteht was man da sieht... ;-)


2. Schritt der Produktion - Hacken der glass canes

Die Bündel dünner Glasrohre werden in einer Maschine ausgerichtet sodass alle längs und die Enden schön in einer Reihe liegen. Danach werden die feinen Glasrohre in Stücke gehackt ...also die späteren Perlen werden vom Glasrohr-Bündel gehackt (wie mit einem Fleischerbeil, oder bei einer Papierschneidemaschine....wer es brutaler sehen will, darf an ein Fallbeil denken.... :)  ....nicht einzeln von Hand abgeschnitten mit dem Lineal ;-). Für Rocailles werden kürzere Stücke abgehackt als für Bugle Beads (Glasstifte). Bugle Beads sind an dieser Stelle der Produktion bereits fertig - außer man würde sie zusätzlich veredeln wollen.





Rocailles sind noch nicht fertig, wir wollen sie ja gerne rund und ohne scharfe Kanten am Fädelloch. Wichtig ist hier zu merken - wie das meinem Mann seinerzeit erklärt wurde bei unserem ersten Besuch in Gablonz vor vielen Jahren, während er plauderte und ich die Regale gierig ausräumte....also Männer tratschen miteinander, Frauen plagen sich derweil mit schweren Kisten.... macht sehr müde, aber auch extrem viel Spaß :)  "jede Rocaille ist vorher einmal ein (kurzes) Stäbchen/Bugle gewesen". Gleichzeitig verstehen wir an dieser Stelle warum die Ränder von Bugle Beads so sind, wie sie sind, nämlich scharfkantig und ab und zu ist mal ein Rand ausgebrochen - erstaunlich selten eigentlich, wenn wir mal ganz ehrlich sind.



3. Schritt der Produktion - Erneutes Erhitzen

Die kleinen Stücke der Glasröhrchen werden mit einer weißen Masse (Industriegeheimnis, daher kennen wir die Zusammensetzung nicht - Carbonpulver + ?) in einer Maschine (in der sie rotieren - ähnlich wie Mörtel in einer Mischmaschine) erneut erhitzt. Die geheimnisvolle weiße Masse erhöht die Oberflächenspannung des Glases. Das bewirkt, dass zu dem Zeitpunkt wo die Perle wieder heiß und zähflüssig wird, die Oberflächenspannung so hoch ist, dass die Perle nicht zerfließt oder das Fädelloch verschwindet..... als wäre die ganze Oberfläche eine Schale, die das Glas am Auslaufen hindert. Stellen Sie sich einen Tautropfen im Garten vor...er steht da als Tropfen, obwohl Wasser wegfließen könnte ... weil er eine Oberflächenspannung hat, die ihn zusammenhält. Ja richtig :) ...das haben wir alle schon mal irgendwann in der Schule gehört ;-)

Die Perle geht dabei in die Breite und die Kanten schmelzen ein - sie erhält also auf diese Weise ihre charakteristische Donut-Form und manchmal ist halt ein Stückchen dabei (wir erinnern uns an das Abhacken der glass canes im 2. Schritt) das ein klein wenig anders ist und es entsteht eine Perle die wir  "unregelmäßig" nennen.

Ich kann aus meiner inzwischen jahrelangen Erfahrung versichern, dass alle Hersteller wirklich extrem bemüht sind, ihre Produkte jeden Tag noch besser, vielfältiger und schöner zu machen. Allerdings ändert das nichts daran, dass es eben keine anderen Methoden gibt, die uns Perlen mit dieser Optik zu einem Preis bescheren, den irgendjemand auch bezahlen kann.
Daher ist meine persönliche Meinung dazu, dass ich hoch erfreut bin, dass wir wunderschöne und gleichzeitig erschwingliche Perlen haben anstatt ein vollkommen unleistbares Hobby. Und wenn bei 50 Gramm 11-er Rocailles unter den 6000 Perlen einmal 50 oder 100 sind die mir nicht gefallen, stürzt meine persönliche Welt nicht zusammen ...und andere Welten auch nicht, wenn man ehrlich ist .....anders wäre es, wenn es keine Perlen gäbe ;-)  Die Perlenkunst hat viele Jahrhunderte überlebt und wird auch nach uns allen weiterleben -  trotz einzelner "schiefer" Perlen :). Ich übe mich - was im Leben ganz generell immer empfehlenswert ist - in Gelassenheit, weil ich weiß, dass objektiv betrachtet die Fehlerquote der führenden Hersteller bei +/- 1 % liegt.
Ich habe auch alte Perlen gesehen, wo die Produktionsmethoden noch deutlich weniger ausgereift waren als heute ....vor einigen Jahrzehnten war es normal, dass man die Hälfte aussortieren musste. Unter anderem deshalb werden relativ wenig Vintage Perlen verkauft auch wenn es sie gäbe ...sie würden unseren heutigen Ansprüchen nicht genügen.

Zurück zum Thema .... wenn die Perlen aus dieser Maschine kommen sind sie natürlich nicht sauber sondern von der weißen Schlacke überzogen. Sie werden daher danach gereinigt - erst in einem Säurebad und später mit Wasser gespült und getrocknet.


4. Zum Abschluss geht es in die Qualitätskontrolle. Die Perlen laufen über ein Fließband und werden von kleinen "Stacheln" quasi aufgespießt. Bei diesem Arbeitsgang werden Perlen ohne Loch automatisch aussortiert, weil sie eben nicht aufgespießt werden können.





5. Ja und dann wäre da noch die Sache mit der Oberflächenveredelung.....die Unzahl von Finishes und Spezialeffekten, die es heutzutage gibt und die uns eine solch irrsinnige Vielfalt an tollen Perlen bescheren. Dazu später mehr in einem Kapitel über die Farben in und auf Glas.





Insgesamt hoffe ich, mit diesem Artikel darüber aufgeklärt zu haben, dass Rocailles zu keiner Zeit in Formen gepresst werden und dass es durch die oben beschriebenen Prozesse klar wird, dass an manchen Stellen einfach naturgegeben Unregelmäßigkeiten entstehen können - wenn das Glas fast die ganze Zeit hindurch ein heißer und flüssiger Werkstoff ist - ohne in einer Form zu sein, der es sich anpassen muss, sodass wirklich alle zwangsweise genau gleich wären.

Ein Video in dem man erkennen kann, wie das Ausgangsmaterial für Perlen (glass rods) hergestellt wird, gibt es auf dem Youtube-Kanal von Preciosa Ornela.

Link zur Herstellung von glass rods:https://www.youtube.com/watch?v=6MNYhCu3hAs

Ein Video in dem man kleinste Ausschnitte aus der Perlenproduktion sieht, finden Sie ebenfalls dort. Zusammen mit diesem Artikel werden Sie sich besser vorstellen können, was Sie da in kleinen Ansätzen sehen können. Man kann sich zumindest die Herstellung der glass canes besser vorstellen, wie diese feinen Röhrchen aussehen und wie sie gelagert werden. Viel Spaß!

Link zur Herstellung von Rocailles:  https://www.youtube.com/watch?v=vbpD0cg7qpg

Miyuki nimmt auf der Website Bezug nur Herstellung der Perlen: https://www.miyuki-beads.co.jp/english/seed/06.html

(c) Heidi Neuwirth
April 2016





"Dottie's Dots"

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Die Anleitung für dieses Armband (Design: Petra Berndorff, Anleitung: Sabine Lippert, zur Verfügung gestellt von All Beads) können Sie bei Kauf des Materials *) in unserem Shop gratis mitbestellen. Die Anleitung ist in englischer Sprache mit guten Grafiken. Die Lieferung erfolgt gedruckt mit Ihrer Perlenbestellung.





*) Was die Bestellung des Materials betrifft möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass es hier nicht darum geht, Ihnen Perlen aufzuzwingen - es geht einfach darum, dass wir die Druckkosten bewerkstelligen müssen (elektronisch dürfen wir die Anleitung nicht abgeben) und um "fair use" - d.h. nur 1 Anleitung und nicht unzählige Exemplare je Modell. Dafür bitten wir, zumindest einen Teil des benötigten Materials bei uns zu beziehen. Lieben Dank für Ihr Verständnis!

Sie können dieses Anleitung auch kostenlos in elektronischer Form im Shop von Sabine Lippert herunterladen! www.trytobead.com

Für gedruckte Variante der Link zu meinem Shop:  http://glasperlenschatz.at/de/freebies-bei-materialkauf/anleitung-armband-dotties-dots

"Heirloom Earrings"

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Die Anleitung für diese Ohrringe von Svetlana Einy (zur Verfügung gestellt von Starman Beads) können Sie bei Kauf des Materials *) in unserem Shop gratis mitbestellen. Die Anleitung ist in englischer Sprache mit guten Grafiken. Die Lieferung erfolgt gedruckt mit Ihrer Perlenbestellung, anders ist uns die Weitergabe nicht erlaubt.






*) Was die Bestellung des Materials betrifft möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass es hier nicht darum geht, Ihnen Perlen aufzuzwingen - es geht einfach darum, dass wir die Druckkosten bewerkstelligen müssen (elektronisch dürfen wir die Anleitung nicht abgeben) und um "fair use" - d.h. nur 1 Anleitung und nicht unzählige Exemplare je Modell. Dafür bitten wir, zumindest einen Teil des benötigten Materials bei uns zu beziehen. Lieben Dank für Ihr Verständnis!


Link zum Shop: http://glasperlenschatz.at/de/freebies-bei-materialkauf/anleitung-armband-triple-crown

Materialkunde: DRUCKPERLEN

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Für Druckperlen wird das geschmolzenes Glas in Formen gepresst (pressed beads), genau gesagt wird mit den Formen die Perle aus dem heißen Glas heraus gestanzt. Wie man sich das in der Praxis vorstellen muss, zeige ich Ihnen u.a. hier in diesem Kapitel.

Druckperlen gibt es in einer endlosen Vielfalt, alles ist möglich, für jede Gestalt ist heute eine Form herstellbar. Alles kann als Perle produziert werden und wenn man genug Menge kaufen könnte, wäre es kein Problem eine eigene Perle in Auftrag zu geben - wenn es nicht ohnedies schon alles gibt was einem je einfallen würde. In Jahrhunderten böhmischer Glastradition ist schon eine ganze Menge einmal dagewesen, das heute nicht jeder kennt :) Für Kleinmengen macht es natürlich kein Hersteller :) .... also schickt mir Eure Spezialwünsche bitte NICHT :)

Die traditionell am häufigsten verwendeten Druckperlen sind Rundperlen (Kugeln), Blüten, Blätter, Tropfen, Würfel, Dagger,  Oliven, Linsen etc. und auch Glasschliffperlensind Druckperlen - eben solche, die hinterher dann geschliffen werden, maschinell in aller Regel .... die Abkürzung M.C. die man manchmal bei einer Perlenbeschreibung sieht, steht für "machine cut", also maschinell geschliffen.



Glastropfen
 
Rundperlen 


Blätter

Blüten
Dagger/Dolche
Spikes
Einfache Schlaufenhäkelkette aus Saatperlen und gepresstem Obst :)

 
In den letzten Jahren sind unzählige neue Perlen (mit einem oder mehreren Fädellöchern) auf den Markt gekommen, die ebenfalls Druckperlen sind und daher sehr regelmäßig. Beispiele wären SuperDuo, Czechmate Beads (Triangles, Bricks, Tiles, Lentils....), Emma Beads, Spikes, Piggys, Dragon Scale Beads, Rizo, Rulla, O-Beads, Button Beads, Spiky Buttons um nur einige wenige zu nennen.... (eine Ausnahme sind Preciosa Twin beads - hier gibt es Saatperlen - hergestellt ähnlich wie Rocailles - und auch gepresste Varianten).


Button Beads
CzechMate Lentils
CzechMate Quadratile
Dragon Scale Beads
Emma Beads
SuperDuo
Pinch Beads
O-Beads


Wie alle anderen Perlen auch, können Druckperlen mit einer riesigen Auswahl an Oberflächen, Färbungen und Veredelungen ausgestattet werden. Mehr dazu später in einem Artikel über Farben in und auf  Glas.

DIE HERSTELLUNG VON DRUCKPERLEN:

Wie bereits zu Beginn erwähnt, werden Druckperlen aus einem heißen/glühenden Glasstrang maschinell heraus gestanzt.

Dafür werden Glass rods (große Glasstangen, wie man sie auf nachfolgendem Bild sehen kann, ein Meter lang, 2-4 cm dick) in einem Glasofen geschmolzen. Das geschmolzene Glas kommt aus dem Ofen direkt in die Pressmaschine.



Glass rods



Hier ein Beispiel ...diese Maschine stanzt gerade Spikes.

Der glühende Glasstrang kommt beim roten Pfeil herein.

Im Bereich des gelben Pfeils wird die Perle ausgestanzt /gepresst.

Das nun schon ein wenig kühlere Glas (daher nicht mehr so orange glühend) bekommt beim grünenPfeil einen kleinen Schlag mit, damit der Strang geteilt/abgehackt wird. Es bricht dann in der Regel  nicht mitten in einer Perle sondern an den dünneren Stellen rundherum.

Beim weißen Pfeil fallen die Perlen (samt dem Glas,  das noch drum herum ist ...also mit der "Pressfahne") in den Metallbehälter, wo sie abkühlen.







Bei dieser Gelegenheit fällt schon mal ein Teil des überflüssigen Glases weg. Beim Umschaufeln in passende Siebe ("Filter"), in denen die Perlen dann gerüttelt werden, sodass die nicht benötigten Ränder mehr und mehr wegbrechen und in diesem Fall ein Spike (dann mit weniger überstehendem Glas aber sichtbarem Pressrand....) übrig bleibt.

Die Perlen werden dann mit einem Schleifmittel in einer solchen Trommel ge"tumbled", damit sich die Pressränder abschleifen. Tut mir leid, dass ich das Bild nicht "mittiger" getroffen  habe in meiner Aufregung darüber, dass ich mal zugucken durfte ;-) In größeren Betrieben stehen dafür reihenweise Trommeln ähnlich Betonmischmaschinen. Je nach Form der Perle und nachfolgender Weiterbearbeitung kann das "tumblen" 2 Tage, aber auch 2 Wochen dauern. Matte Perlen sind schneller fertig, Perlen die später z.B. noch facettiert und feuerpoliert werden brauchen weniger Zeit als solche die hier schon glänzend herauskommen müssen. Auch die Größe der Perle spielt eine Rolle dabei, wie lang dieser Prozess dauert.




Danach kommt noch reinigen, trocknen, in große Säcke füllen, verpacken oder die Oberflächen mit Effekten versehen.... die Spikes, die Sie weiter oben in diesem Beitrag gesehen haben, sind z.B. geätzt und danach beschichtet oder teil-beschichtet......


Das hier ist die Sorte die gerade produziert wurde als ich das obige Bild von der Maschine gemacht habe. Bzw. etwas davon, weil fertig wird eine Perle nicht in der kurzen Zeit, die ich dort verbracht habe.






Manchmal müssen wir bei Druckperlen aus unterschiedlichen Gründen mit damit leben, dass man einen Pressrand noch sehen kann. Das ist z.B. hier bei den Zitronen der Fall - man kann sie nicht ewig tumblen, weil sonst die Struktur der Oberfläche, die hier ganz wesentlich für die Wirkung der Perle ist, ebenfalls mit abgeschliffen würde.







In unserem Shop finden Sie eine Auswahl aller häufig verwendeten Druckperlen - kleine Perlen in den Rubriken der einzelnen Sorten und größere in der Kategorie "Druckperlen".

www.glasperlenschatz.at

(c) Heidi Neuwirth
April 2016




"Zipper Bracelet"

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Die Anleitung für dieses Armband von Anna Lindell (zur Verfügung gestellt von Starman Beads) können Sie bei Kauf des Materials *) in unserem Shop gratis mitbestellen. Die Anleitung ist in englischer Sprache mit guten Grafiken. Die Lieferung erfolgt gedruckt mit Ihrer Perlenbestellung, anders ist uns die Weitergabe leider nicht erlaubt.





(C) Starman Inc.

 *) Was die Bestellung des Materials betrifft möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass es hier nicht darum geht, Ihnen Perlen aufzuzwingen - es geht einfach darum, dass wir die Druckkosten bewerkstelligen müssen (elektronisch dürfen wir die Anleitung nicht abgeben) und um "fair use" - d.h. nur 1 Anleitung und nicht unzählige Exemplare je Modell. Dafür bitten wir, zumindest einen Teil des benötigten Materials bei uns zu beziehen. Lieben Dank für Ihr Verständnis!


Wrap Bracelet

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Alexandra Eibler (http://glasperlenundfilz.blogspot.co.at/) hat uns die Anleitung für ein schickes und einfach zu machendes Wickelarmband zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich bei ihr!





An Material brauchen Sie dafür folgendes: 

1 Meter rundes Lederband (z.B. wie hier 2 mm Durchmesser)
80-90 Perlen 4 mm (Glasschliffperlen, Glaswaschsperlen...was auch immer gefällt....)
1 Knopf zum Schließen
Fireline, Schere, Perlennadel

Die Anleitung können Sie in unserem Shop gratis mitbestellen. Sie wird mit der Rechnungskopie nach Versand Ihrer Perlen per E-Mail zugestellt.

Link zum Shop: http://glasperlenschatz.at/de/freebies-bei-materialkauf/freebie-wrap-bracelet-kostenlose-anleitung-alexandra-eibler

"Button Hoops"

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Die Anleitung für dieses Armband von Petra Koubová (zur Verfügung gestellt von All Beads) können Sie bei Kauf des Materials *) in unserem Shop gratis mitbestellen. Die Anleitung ist in englischer Sprache mit guten Grafiken. Die Lieferung erfolgt gedruckt mit Ihrer Perlenbestellung.





*) Was die Bestellung des Materials betrifft möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass es hier nicht darum geht, Ihnen Perlen aufzuzwingen - es geht einfach darum, dass wir die Druckkosten bewerkstelligen müssen (elektronisch dürfen wir die Anleitung nicht abgeben) und um "fair use" - d.h. nur 1 Anleitung und nicht unzählige Exemplare je Modell. Dafür bitten wir, zumindest einen Teil des benötigten Materials bei uns zu beziehen. Lieben Dank für Ihr Verständnis!



Link zu meinem Shop:  http://glasperlenschatz.at/de/freebies-bei-materialkauf/anleitung-armband-schmuckset-button-hoops

"Jolie - Hugs and Kisses"

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Eine romantische Anleitung von Oh MaJu! Perlendesign Karin Wiese.

Anhand von Fotos und guten Beschreibungen können Sie dieses Armband selbst nachfädeln.

Die Anleitung (gedruckte Variante) ist zum Preis von 8,50 Euro in unserem Shop und für deutsche Interessentinnen über Dawanda direkt bei Karin Wiese als E-Book erhältlich. Die Links finden Sie unterhalb des Fotos.



(C) Karin Wiese

  

Kombinieren Sie gleich Ihre persönliche Variante aus unserem Perlenangebot!

Link zu Dawanda (aus steuertechnischen Gründen nur für Kundinnen in Deutschland möglich):  http://de.dawanda.com/shop/johannadesign





"Cellini Spirale"

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Eines der beliebtesten Projekte, wenn die Infektion mit dem Perlenvirus stattgefunden hat und anfängt von einer Perlöse Besitz zu ergreifen - die "Cellini-Spirale".....und auch - zumindest hier bei mir wo wir Neueinsteiger immer sehr unterstützen -  bei vielen eine erste Erfahrung mit einem Schmuckstück das nicht in Windeseile fertig ist, sondern mal etwas Zeit in Anspruch nimmt - das Ergebnis der Mühe entschädigt für die viele Arbeit ;-)

Alexandra Eibler (http://glasperlenundfilz.blogspot.co.at/)  war im Herbst 2012 so liebenswürdig, uns eine Anleitung dafür zu schreiben als hier gerade ein regelrechter Cellini-Hype los war (damals ausgelöst von herrlichen Cellini-Spiralen die unsere Perlenfreundin Gudrun aus Berlin zu einem Workshopwochenende in Bad Waltersdorf mitgebracht hatte) und wir alle einander nicht so oft gesehen haben, dass man aufs nächste Treffen warten hätte können. Alexandra hat mir erlaubt, diese Anleitung hier zu veröffentlichen, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Copyright an Fotos: Alexandra Eibler


"Das Geheimnis der Cellinispirale"

eine Anleitung von Alexandra Eibler

powered by www.glasperlenschatz.at

  

Grundsätzliches

Eine Cellinispirale wird in schlauchförmigem PEYOTE  gearbeitet - die Grundkenntnisse über Peyote-Technik werden in der Anleitung vorausgesetzt. Am Ende jeder Runde ist ein Aufschritt in die nächste Runde, das heißt, man fädelt durch die erste aufgenommene Perle nochmal nach oben weiter. Die spiralförmige Drehung ergibt sich durch den Musterversatz um jeweils eine Perle pro Runde, verschiedene Perlengrößen heben die Spirale zusätzlich hervor. Für das Beispiel in der Anleitung habe ich 6 Perlensorten in 6 verschiedenen Größen verwendet - Preciosa Rocailles in den Größen 

11/0 (2,1 mm)
10/0 (2,3 mm)
9/0 (2,7 mm)
8/0 (3,1 mm)
7/0 (3,4 mm)
6/0 (4,0 mm)

Die Kette ist ca. 42 cm lang. Ich hatte 50-Gramm-Packungen - bei Größe 6/0 habe ich bis zur letzen Perle alle verbraucht, bei den anderen Größen ist natürlich etwas übrig, weil ja viel mehr Perlen in den 50 Gramm enthalten sind als bei der größten Sorte.

Die Perlengrößen können nach Geschmack variiert werden, erlaubt ist, was gefällt, je größer die Unterschiede umso intensiver zeigt sich die Spirale.


Ich persönlich habe meine Cellini mit guter Fadenspannung und Nylbond gefädelt, einem sehr stabilen, beschichteten Nylonfaden, erhältlich bei den Nähseiden im Handarbeitsgeschäft oder in gut sortierten Perlenläden. So bekommt sie einen festen Körper und fällt nicht in sich zusammen. Nicht erschrecken, anfangs kommt einem vor, dass sie sehr steif ist und sich nicht biegt, das wird mit der Länge aber!



Nachdem am Beginn eines Peyoteschlauches ja Runde eins und zwei in einem gefädelt werden, nimmt man pro sichtbarem Streifen in der fertigen Spirale 2 Perlen auf, das heißt: wenn mein Streifen in der fertigen Kette 2 Perlen breit sein soll muss ich zu Beginn 4 Perlen aufnehmen!
Das Schema zeigt hier den Verlauf. Der Arbeitsfaden kommt NACH einer kompletten Farbgruppe heraus, hier wird nun schon der erste Versatz gearbeitet, alle weiteren ergeben sich automatisch.



Begonnen wird nun mit derselben Farbe wie jener, aus der der Faden kommt, hier Grün. Man sieht, wie sich der Spiralverlauf bereits abzeichnet. Die erste Runde ist immer ein wenig schwierig, hier wirklich GUT aufpassen, dass sich nichts verschiebt oder verdreht, sonst verliert man die Übersicht! Zur Not kann man den Ring auch um den Finger oder einen passenden Stift legen, um die Orientierung einfacher zu machen. MERKE: Der Aufschritt kommt wieder aus der grünen Perle, er wandert mit der Spirale mit, so kann man ihn nie übersehen!




Alle folgenden Runden werden nun gleich gemacht, wie hier zu sehen ist beginnt die Spirale, sich zu bilden, der Aufschritt kommt immer am Ende derselben Farbe hoch, und das ist auch immer die erste Perlenfarbe der nächsten Runde.

Der Abschluss

Ein wenig schwierig, aber hier gilt: Augen zu und durch ! :)
Ich löse es so, dass zuerst die seitlichen Größen abgenommen werden und anschließend die kleinen, die Mittelperle soll noch weiterverlaufen. Am besten nach Optik und Gefühl arbeiten, wenn die seitlichen Perlen weniger werden ergibt sich ganz schnell, wo man weiter abnimmt. Wenn man am Ende angelangt ist einfach noch mehrere Male durch die letzte Runde fädeln und den Faden vernähen. 

Eine gute Lösung zur Schließenbefestigung ist die, dass man einfach eine einzelne größere Glasperle mit einem Stift an die Schließe hängt und diese dann in die Kette steckt bevor man den Spiralschlauch durch Abnahmen weiter schließt. 






So ist die Schließe gut befestigt, kann sich aber mit der Bewegung am Körper drehen, da der Stift in der Perle sich auch dreht und die Kette liegt schön um den Hals. Außerdem liegt keine Belastung auf dem Perlengewebe, was auch von großem Vorteil ist!
Und: FERTIG!


Ich hoffe, ich konnte euch hier ein wenig Einblick in die Cellinitechnik geben. Diese Technik ist frei und natürlich keinem Copyright unterworfen. Trotzdem wäre es nett zu erwähnen, von wem Ihr diese Anleitung bekommen habt. :)

Die Anleitung wurde sorgfältig ausgearbeitet und geprüft, eine Garantie oder Haftung wird nicht übernommen. 

Alles Liebe und viel Fädelspaß!
Xandi






"Emma's Bangle"

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Die Anleitung für dieses Armband von Sabine Lippert (zur Verfügung gestellt von All Beads) können Sie bei Kauf des Materials *) in unserem Shop gratis mitbestellen. Die Anleitung ist in englischer Sprache mit guten Grafiken. Die Lieferung erfolgt gedruckt mit Ihrer Perlenbestellung.




*) Was die Bestellung des Materials betrifft möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass es hier nicht darum geht, Ihnen Perlen aufzuzwingen - es geht einfach darum, dass wir die Druckkosten bewerkstelligen müssen (elektronisch dürfen wir die Anleitung nicht abgeben) und um "fair use" - d.h. nur 1 Anleitung und nicht unzählige Exemplare je Modell. Dafür bitten wir, zumindest einen Teil des benötigten Materials bei uns zu beziehen. Lieben Dank für Ihr Verständnis!

Sie können dieses Anleitung auch kostenlos in elektronischer Form im Shop von Sabine Lippert herunterladen! www.trytobead.com

Für gedruckte Variante der Link zu meinem Shop:  http://glasperlenschatz.at/de/freebies-bei-materialkauf/anleitung-armband-emmas-bangle

Materialkunde: CABOCHONS

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"Cabochon"ist ein Begriff, der aus dem Edelsteinbereich kommt. Dort ist es die Bezeichnung für einen speziellen Schliff von Edelsteinen, nämlich eine gewölbte glatte Oberseite und eineflache Rückseite. Die Oberfläche/Vorderseite des Steins ist in diesem Fall ganz glatt (also nicht mit Facetten versehen etc.).  Man nennt sie auch Mugel.

In der Perlenkunst wird der Begriff heutzutage für extrem viele Schmucksteine und -teile verwendet  ....egal ob Edelstein, Glas, Holz, Plastik, Fimo oder Metall und egal wie die Oberseite aussieht ....ich möchte fast sagen, dass die meisten heutzutage wahrscheinlich glauben, dass das Wort sich darauf bezieht, dass ein Teil eine flache Unterseite hat. Jede chinesische Plastikblume die man irgendwo raufkleben kann, heißt heute Cabochon. Mich stört es ein wenig, aber man muss wohl damit leben ;-).

Cabochon mit Silbereinschluss (Silberfolie unter transparentem blauen Glas, Rückseite weiss, also insgesamt nicht durchsichtig)

Die Bezeichnung hat jedenfalls grundsätzlich mit der Oberseite zu tun und nicht so sehr mit der  Unterseite, sonst wären wir bei Doppelcabochons, die es ja auch gibt....schon wieder am Ende der Benennungsmöglichkeiten. Doppelcabochons sind auf beiden Seiten gewölt, auf der Unterseite häufig spitz ...für unsere französischen Perlenfreundinnen ist z.B. auch ein Rivoli ein Cabochon. Und ja, das darf, eben weil es nichts mit der flachen Unterseite zu tun hat.

Doppelcabochon

Rivoli (Doppelcabochon)



Cabochons (nicht doppelseitig) kommen in der Perlenkunst besonders häufig beim Sticken (Bead Embroidery) vor. In den letzten Jahren sind auch Sonderformen des klassischen Bead Embroidery sehr populär geworden, zum Beispiel Arbeiten mit Soutachebändern, Shibori-Seide etc.


Embroidery Ohrringe von Alexandra Eibler

Embroidery Armschmuck von Alexandra Eibler


Soutache-Ohrclips von Larissa Novak



 
Da ich einer der größten Fachhändler für handgefertigte Glas-Cabochons (mindestens) in Europa bin,  habe ich eine wahre Unzahl von Gesprächen mit Perlenkünstlerinnen, Händlerkolleginnen und Kundinnen über dieses Thema geführt. Heraus gekommen ist dabei: entweder jemand hasst Bead Embroidery oder jemand liebt es. Dazwischen gibt es anscheinend keine Schattierungen auf der Skala :)


..ein kleiner Ausschitt aus dem Cabochon-Sortiment in meinem Shop - alle handgefertigt


Für alle die Embroidery lieben ist die Welt in Ordnung. Für jene die es hassen, gibt es gute Nachrichten: Man muss nicht sticken um Cabochons einzufassen und zauberhafte Schmuckstücke herzustellen .. man kann auch fädeln ... ganz ohne Stoff und Kleber! Eben wie bei einem Rivoli, den auch kein Mensch irgendwo aufkleben würde und trotzdem wird er in unzähligen Varianten eingefasst und zu herrlichem Schmuck verarbeitet.

In Peyote eingefasster Cabochon als Ring von Silvia Stiedl

Meine große Cabochon-Kette aus der Hand von Silvia Stiedl

Cabochon eingefasst von Silvia Stiedl (CRAW)

Ich werde auf diesem Blog zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam mit Silvia Stiedl, die mit uns viele Steine in Workshops und außerhalb in Fassung gebracht hat, eine kostenlose Anleitung für das einfache Einfassen von Cabochons veröffentlichen.


Zum Thema Bead Embroidery, Soutache etc. bieten wir immer wieder Workshops für unsere Kundinnen an, wo man in geselliger Runde die Grundtechnik erlernen kann. Wenn man die entscheidenden Stiche beherrscht, kann man sich an jedes Projekt in jeder Größe heranwagen, immer mit der eigenen Kreativität und ganz frei, ohne an eine Anleitung gebunden zu sein. So entstehen kostbare Unikate. Mal klein wie bei den obigen Beispielen, mal opulent zu einem edlen schlichten Ballkleid wie Alexandra Eiblers "50 Shades of blue". Alexandra leitet für gewöhnlich unsere Embroidery Workshops.







Für alle jene, die nicht so einfach mal zu einem Kurs rüberkommen können oder die in ihrer Nähe kein Kursangebot haben, empfehle ich folgende Bücher:

Im März 2016 ist bei Creanon ein wunderbares Embroidery-Technikbuch von Jamie Cloud Eakin und Claudia Schumann in deutscher Sprache erschienen. Es ist auch in unserem Shop erhältlich, weil eben Cabochons bei uns eine so große Rolle spielen.






Bezüglich Soutache empfehle ich das Buch von Anneta Valious, das 2013 bei Lark Jewelry Books (in englischer Sprache) erschienen ist. Zu bekommen beim bekannten "großen Onlinebuchhändler".

Links:
Blog von Alexandra Eibler wo es viele weitere gestickte Schmuckobjekte zu bewundern gibt - von poppig bis trachtig: http://glasperlenundfilz.blogspot.co.at/search/label/Embroidery



Link zu unserem Shop bezüglich obiges Buch und Cabochons:  http://glasperlenschatz.at/de/cabochons

(c) Heidi Neuwirth
Mai 2016

Kumihimo - Perlennachmittag

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Bei unserem Perlentreffen (3811 Kirchberg an der Wild) am Samstag, den 30. Juli 2016 können wir uns dem Thema "Kumihimo" in gemeinsamen Versuchen annähern.

Dies ist kein Workshop mit einer Vortragenden, wir probieren einfach in einer kleinen Gruppe mal diese japanische Flecht-Technik aus um zu sehen, ob es uns taugt :) Ein Lehrvideo wird uns dabei unterstützen.


Teilnehmer:   ab 3 Personen findet das Treffen statt, die maximale Anzahl sind 5 Gäste

Die Veranstaltung beginnt um 13.30 Uhr und endet um 17.00 Uhr.

Anmeldung per Mail an: info@glasperlenschatz.at

Rechnung für einen Unkostenbeitrag von 15 Euro wird bei Anmeldung übermittelt und ist im voraus zu entrichten. Der Beitrag inkludiert eine Kumihimo-Scheibe samt 8 Spulen und ist darüber hinaus eine Abgeltung des Organisationsaufwands. Perlen und Garn können mitgebracht oder vor Ort gekauft werden.




Ich würde mich freuen, wenn eine nette Gruppe zusammenfindet um diese Technik mal ein wenig zu "erforschen" :). 






"Rose Windows"

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Die Anleitung für dieses Armband von Lisa Jordan (zur Verfügung gestellt von Starman Beads) können Sie bei Kauf des Materials *) in unserem Shop gratis mitbestellen. Die Anleitung ist in englischer Sprache mit guten Grafiken. Die Lieferung erfolgt gedruckt mit Ihrer Perlenbestellung, anders ist uns die Weitergabe leider nicht erlaubt.



(C) Starman Inc.

*) Was die Bestellung des Materials betrifft möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass es hier nicht darum geht, Ihnen Perlen aufzuzwingen - es geht einfach darum, dass wir die Druckkosten bewerkstelligen müssen (elektronisch dürfen wir die Anleitung nicht abgeben) und um "fair use" - d.h. nur 1 Anleitung und nicht unzählige Exemplare je Modell. Dafür bitten wir, zumindest einen Teil des benötigten Materials bei uns zu beziehen. Lieben Dank für Ihr Verständnis!


Link zum Shop:  http://glasperlenschatz.at/de/freebies-bei-materialkauf/anleitung-armband-rose-windows

"Emilie" ein vielseitig einsetzbares Schmuckelement

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Eine tolle und vielseitig verwendbare Anleitung für kleines Geld - "Emilie" von Oh MaJu! Perlendesign Karin Wiese.

Anhand von Fotos und guten Beschreibungen können Sie dieses Schmuckelement zu Ringen, Ohrringen, Anhängern, Ketten, Armbändern und allem was das Herz begehrt, verarbeiten.


Die Anleitung (gedruckte Variante) ist zum Preis von nur 5,50 Euro in unserem Shop und für deutsche Interessentinnen über Dawanda direkt bei Karin Wiese als E-Book erhältlich. Die Links finden Sie unterhalb.





Kombinieren Sie gleich Ihre persönliche Variante aus unserem Perlenangebot!

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Materialkunde: FARBEN IN UND AUF GLASPERLEN

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Ich lese sehr viel in Perlenforen und sozialen Medien, weil es mir ein Anliegen ist, die Bedürfnisse meiner (künftigen) Kundinnen jeden Tag besser kennen zu lernen. Dabei stoße ich oft auf das Thema Perlenfarben (und deren Haltbarkeit), das die Gemüter vieler Fädlerinnen erhitzt wie kaum etwas anderes - in einzelnen Fällen ganz zurecht. WEITAUS ÜBERWIEGEND aber ist die Ursache sichtlich darin begründet, dass es zu wenig grundlegendes Wissen über Materialeigenschaften und Produktionsverfahren gibt. Ein wenig Basiswissen ist hilfreich um zu verstehen, was eine Perle aushalten kann und was nicht. Vieles davon ist wirklich sonnenklar, wenn man sich nur vergegenwärtigt, was eigentlich jedem bekannt ist, aber fast niemand assoziiert sein Wissen mit Perlen :)


Daher ist jetzt Information angesagt! Sehr viel Text kommt da jetzt ... sorry .... aber ohne Erklärung wird nichts klarer ;-) Es geht hier nicht darum, einzelne Perlen zu bewerten, es geht rein um die Information wie sie gemacht werden und um ein paar ganz normale Dinge, die einem zwar bekannt, aber manchmal nicht wirklich bewusst sind.


Farben und Oberflächen von Glasperlen weisen eine unendliche Vielfalt auf - die ein wesentlicher Faktor der Faszination und Ursache dafür ist, dass wir eine regelrechte Leidenschaft dafür entwicklen und uns zurecht in den Bann der kleinen Scheißerchen ziehen lassen :).  Daher wäre es auch unendlich, alles im Detail zu erklären oder sich zu merken. Ein Basiswissen ist aber allemal besser als kein Wissen, weshalb ich mich hier auf die am häufigsten vorkommenden Dinge beschränke und keinen Anspruch darauf erhebe, dass dieser Artikel je vollständig sein könnte - es wäre schlicht wirklich für alle zuviel. Diese Schnelllebigkeit ist vermutlich auch ein wesentlicher Grund warum es keine Bücher zu diesem Thema gibt. Sie wären veraltet, kaum dass sie aus der Druckerei raus sind......mal ganz abgesehen davon, dass es in der Industrie natürlich auch Produktionsmethoden und Rezepturen gibt, die ein Betriebsgeheimnis sind und daher für uns alle nicht zugänglich.

Es geht hier nicht um einen Ersatz für ein Studium in Chemie und Physik - es geht darum, zu jenen Perlenkennzeichnungen etwas zu sagen, die einem unweigerlich begegnen, wenn man mit Perlen arbeitet - immer spätestens dann wenn man bei Perlen angekommen ist, die über das Kinder-Sortiment im Baumarkt hinausgehen. Das ist bei den meisten ziemlich rasch. Diese Stichworte/Bezeichnungen sind im Text jeweils in violetter Schrift gelb unterlegt hervorgehoben.


Viele wundern sich sicher (vor allem bei japanischen Perlen) darüber, wie lang und kompliziert die Namen sind ..... und denken "da könnte man ja wohl graublau hinschreiben" .... wenn eine Perle graublau aussieht, aber z.B. eine Bezeichnung trägt wie "inside color rainbow matted black diamond blue lined" ..... ja, könnte man - aber der ganze Rest außer "blue" ist nicht zur Dekoration oder weil Perlenhändler gerne soviel tippen, nein! - diese Dinge sagen etwas über die Eigenschaften der Perle aus. :)

Ich möchte einleitend zum besseren Verständnis mit den Eigenschaften von Glas beginnen - ein Alltagswissen, das eigentlich jeder von uns hat ....manchmal aber nicht abruft, wenn das Wissen gebraucht würde :). Jeder kennt das Glas im Haushalt (Trinkglas, Ceran/Glaskeramik-Kochfeld, Fenster, Spiegel....) mit und ohne Farbe. Wir schätzen Glas weil es in praktisch jede Form gebracht werden kann, weil es durchsichtig ist, weil es Licht eintreten lässt, weil man es bei Bedarf auch so bearbeiten kann, dass es undurchsichtig wird (sandstrahlen, ätzen...) und uns vor Blicken schützt, weil es Licht unter Umständen in den schillerndsten Farben bricht wie kein anderes Material......weil es auf vielfältige Weise gestaltet werden kann - weil man mit Farbe im und auf  Glas unglaubliche Effekte erzielen kann ... siehe die Fenster von großen Kathedralen.....weil man durch einen Schliff zusätzliche Schönheit hervorbringen kann ... siehe Bleikristall, Kristallluster usw.

...... aber auch (!) weil  Glas sehr leicht zu reinigen ist und weil es wenig gibt, das an Glas so haftet, dass es nie mehr abgeht (!). Ob und wie lange etwas hält, hängt fast ausschließlich  davon ab, wie wir damit umgehen. Wir sind bei unserem eigentlichen Thema angekommen ....

Selbst wenn etwas dafür vorgesehen ist, lange auf Glas zu halten (wie z.B. Comics oder Blümchen auf einem Trinkglas) funktioniert das auf Dauer nur dann, wenn man schonend damit umgeht … also beispielsweise die Spülmaschine (und damit scharfe Reinigungsmittel) meidet … Dinge die nur oberflächlich drauf sind (Speisereste...) gehen leichter ab als z.B. Dinge, die eingebrannt sind (Eiweißspuren auf dem Ceranfeld....). Ein Goldrand hält Jahrzehnte, wenn man von Hand spült ... und nur wenige Waschdurchgänge wenn Temperatur und Chemie in der Spülmaschine einen Angriff darauf starten. Handbemaltes Glas wie es bei alten Teegläsern oder Blumenvasen ist, bringt uns wunderschöne bunte Oberflächen, solange wir sie sachgemäß behandeln. Edle Metalle (wie Silber und Kupfer) oxidieren mit der Zeit an der Luft und vertragen wenig "chemische Keule", wie Säuren, Laugen, Alkohol....etc.

BEI PERLEN IST ES GENAU SO !!! Das Glas hat keine anderen Eigenschaften nur weil man daraus Kügelchen macht statt Teller oder Fenster.   Und fast ausschließlich wie man damit umgeht, hat einen Einfluss darauf, wie lang man daran Freude hat. Das heißt nicht, dass man damit nichts tun darf, aber man sollte eben auf Behandlungen/Einflüsse verzichten, die einen Schaden anrichten können.


Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie die Farbe in/auf das Glas gekommen ist (ist sie "im Glas" oder ist sie "auf dem Glas"? ... innen oder außen?) und vor allem was uns die vielen rätselhaften Perlenbezeichnungen darüber erzählen, denn sie sagen fast immer genau das, was wir wissen müssen. Nebenbei hilft uns das auch, die unterschiedlichen Preisklassen zu verstehen.

DURCHGEFÄRBTES GLAS

Das Glas wird bei der Herstellung mit verschiedenen Metalloxiden (z.B. Gold- und Silberoxid für rot und gelb, Eisenoxide für grün, Cobaltoxid für blau, Selenoxid für rosa u.v.m.) gefärbt. Durchgefärbtes Glas behält seine Farbe. Preisunterschiede bei den Farben ergeben sich aus den Preisen der verwendeten Metallzusätze ….rote Perlen (Goldoxid für rubinrot) sind beispielsweise  teurer als andere.Am billigsten sind farblose (crystal), schwarze (jet) und weiße (chalk white=kreideweiß oder alabaster=ein milchiges weiß) Gläser.
Durchgefärbtes Glas kann durchsichtig (transparent), milchig (opal) oder undurchsichtig (opak) sein und es kann "matt"="frosted" sein, wenn die Oberfläche rau gemacht (oder rau belassen...) wurde.

Perlenbezeichnungen wie "transparent", "opak/opaque" oder "opal/milky" bezeichnen grundsätzlich durchgefärbtes Glas - also jene Sorten wo nichts passieren kann mit der Farbe - die Farbe ist an jeder Stelle der Perle vorhanden, selbst wenn wir sie pulverisieren würden oder wieder einschmelzen - ABER: zusätzliche Bezeichnungen können auf das GEGENTEIL hinweisen..... deshalb muss man den ganzen Namen der Perle lesen! Nur um diese Auskünfte zu erteilen, steht der Name dort! Es ist eine Hilfe, keine Schikane! ;-)  Dass wir uns damit abfinden müssen, dass Perlen eine internationale Sache sind und daher meist in einer Weltsprache wie Englisch beschrieben werden, müssen wir akzeptieren. Man stelle sich vor, wir müssten uns das alles in tschechischer, japanischer oder chinesischer Sprache mit den zugehörigen Schriften merken!




Opak - Opaque
Opak matt - Opaque frosted/matted

Transparent - Transparent
Transparent matt - Transparent frosted/matted
Opal - Milky




GLAS MIT VEREDELUNGEN (INNEN ODER AUSSEN)

Auch bei den Perlenbeschichtungen = "Coatings" (also Überzug auf fertigen Perlen, ganz oder teilweise) gibt es eine breite Palette von Verfahren. Die Bezeichnungen "coated"(=ummantelt) oder "dyed"(=gefärbt) weisen darauf hin, dass eine Perle "nachträglich" eingefärbt ist - also Farbe AN DER OBERFLÄCHE!

Ein Teil der Beschichtungen wird durch einfache alt hergebrachte  Verfahren erzeugt, z.B. Tauchen in Beschichtungen,  Spraylackierungen wie man sie hauptsächlich bei billiger China-Ware findet (wo dann die Beschichtung schon 1 mm vor dem Fädelloch aufhört) etc. Technisch höherwertige Verfahren gibt es z.B. in Form von Galvanisierung, Vakuumbeschichtung (Bedampfung), nano-technologischen Verfahren etc. Diese hier zu erklären, würde bei weitem den für unsere Zwecke notwendigen Rahmen sprengen. Nur soviel: es gibt billige Methoden und es gibt teure Methoden und genau so und nicht anders sind Qualität und Preise der Perlen, die dabei herauskommen! Als ein Beispiel zu den Größenordnungen kann ich die bei Schwarzlicht leuchtenden (echten) Neonperlen anführen, die vor einigen Jahren so modern waren - diese Beschichtungen haben 3/4 des Perlenpreises ausgemacht .... andersrum gesagt als Beispiel: 5 Perlen kosteten 1 Euro und die Beschichtung dieser Perlen kostete 3 Euro .....das sind Dimensionen, die erwähnenswert sind...also nicht Kleinigkeiten hier oder da.

Ein erstes Beispiel für beschichtete Perlen, wären Glaswachsperlen (pearls, imitation pearls). Wer sie auf Schnüren kauft, wird schon manchmal kleine Farbzipfel am Rand des Fädellochs gesehen haben. Die Perlen werden (bei normalpreisigen Varianten) meist auf Schnüre aufgezogen und in "Farbe" getaucht oder besprüht. Auf dem nachfolgenden Foto sieht man am Ende des Bunds eine zweifarbige Schnur ... an den weißen Stellen waren beim Tauchen die Perlen, an den farbigen ein Zwischenraum zwischen zwei Perlen ..sodass sie Schnur stückweise eben auch beschichtet ist. Durch Färben auf Schnüren kann es eben auch zu Zipfeln am Fädelloch kommen. Sie sind kein Manko, sondern eben ein normales Ergebnis der Methode.

Tschechische Glaswachsperlen, mittlere Preisklasse


Beschichtungen können undurchsichtig oder durchsichtig sein ... ersteres oben, letzteres z.B. bei den Twin Beads auf dem nachfolgenden Foto - die allerdings nicht getaucht oder lackiert sind, sondern einen farbigen Lüster auf farbloser Perle haben. Mehr dazu später.




Die Qualitäten bei Glaswachsperlen haben eine große Bandbreite .... von billigsten Spraylackierungen aus China bis hin zu Top-Qualitäten von einem bekannten österreichischen Kristallimperium. Oben gezeigte Glaswachsperlen sind böhmischen Ursprungs in einer guten Qualität, aber eben nicht in einer Qualität wie Imitationsperlen, die man bei Chanel kauft. :) Auch für sogenannte "ganz teure" Qualitäten gibt es Hersteller in der Tschechischen Republik - deren Perlen werden aber im Hobbybereich sehr selten angeboten, weil Kunden leider einfach nicht bereit sind, diese Qualität auch zu kaufen .... natürlich gibt es Ausnahmen .... aber es sind viel zu wenige für die Mengen die wir einkaufen und vorfinanzieren müssten. Für ein kleines Geschäft völlig unmöglich  :(


Hochwertige Swarovski Crystal Pearls


Weiteres Beispiel für Beschichtungen sind sogenannte Vacuum Coatings in metallischen und/oder schillernden Farben. Dafür wird das Ausgangsmetall (viele verschiedene Metalle kommen da zum Einsatz) mit physikalischen Verfahren in Gasform übergeführt und kondensiert danach auf den Perlen, auf denen eine hauchdünne Schicht zurückbleibt - entweder teilweise oder es bedeckt die ganze Perle (im Fall von "labrador"=silber glänzend .."labrador" ist ein teilweises Coating, "FULL labrador" bedeckt die ganze Perle). Man nennt das auch "Bedampfung". Diese Coatings (man sagt auch "finish", wenns die letzte Stufe der Veredelung ist) sind an sich sehr beständig. Aber da die Metallschicht mikroskopisch dünn ist (sie soll ja keinen Einfluss auf die Größe der Perle haben...), ist natürlich darauf zu achten, dass an den Perlen nicht rumgescheuert werden sollte und keine "Chemie" sie treffen sollte (siehe oben erwähnter Goldrand am Tafelgeschirr). Wer also seinen Schmuck dauernd irgendwo hinschleudert oder in der Schatulle einen Knäuel Schmuck statt schöner Teile einzeln aufbewahrt... dick eincremt und gleich den Schmuck montiert, Parfum aufs Armband sprüht, mit der Kette duscht etc. -  wird über kurz oder lang die Perlen beschädigen.....das liegt nicht an der Perle... das liegt an der Behandlung der Perle.... siehe Haushalt ... tue ich etwas, womit ich Glas "reinige", kann es unter Umständen im Lauf der Zeit passieren, dass ich damit Glas reinige ;-) 


Beispiele für Vacuum Coatings sind:


Califonia Goldrush
AB (Aurora Borealis = Nordlicht)
Labrador
Amber
Vitrail
Vitrex
Azzuro
Marea
Hematite (mehr als eine Möglichkeit, den Effekt herzustellen, daher Preisunterschiede...)
Sliperit
Rainbow
Magic Colors

Apollo Gold (kann heikel sein bei zuviel direkter Hitzeeinstrahlung)
und VIELE VIELE mehr!

SuperDuo Magic Color (Orchid)
Jet=schwarz AB (matt) auf Glasschliffperlen

California goldrush auf Rundperlen

Full labrador auf MiniDuos

Crystal full amber auf O-Beads

Rainbow auf Preciosa Rocailles crystal


SuperDuos emerald sliperit

SuperDuo vitrail opaque blue turquoise

CzechMate Lentils crystal apollo gold



Ein weiteres Verfahren wäre die "Galvanisierung". "Galvanized" als Teil eines Perlennamens hat jeder schon einmal gesehen. Hiefür wird Glas in einem elektrolytischen Verfahren beschichtet.

Auch hier wieder verschiedene Qualitätsstufen aus denen man wählen kann. "Galvanized" oder z.B. "duracoat galvanized" von Miyuki oder "permanent finish galvanized" bei Toho.


Toho Rocailles permanent finish galvanized starlight (gold)




"Duracoat" und  "permanent finish" bedeutet "dauerhafte Oberfläche". Trotzdem muss man wissen, dass Langlebigkeit durch falsche Behandlung (z.B. Scheuern) auch zur Kurzlebigkeit werden kann.

Auf der englischsprachigen Website von TOHO gibt es als Beispiel das Ergebnis eines Labortests in Sachen Abrieb, wobei "galvanized" mit "permanent finish (PF) galvanized" verglichen wird. Das Beispiel ist recht anschaulich - bitte folgen Sie diesem Link um sich vorstellen zu können, wie haltbar die Beschichtungen sind - wenn man 0 bis 20.000x rubbelt: http://www.tohobeads.net/productinf/

Ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse bei allen Herstellern ähnlich aussehen würden. Aber ... Perlen sind nicht dafür da, zigtausende Male gerubbelt zu werden :).

Teilweise höre ich, dass Menschen beim Fädeln einen derartigen Handschweiß entwickeln, dass davon Oberflächen abgehen, nicht selten in Verbindung mit der Einnahme von Medikamenten, die einen Einfluss auf die Zusammensetzung von Schweiß haben. Wer ein solches Problem von sich kennt, sollte immer duracoat/permanent finish Sorten verwenden um halbwegs auf der sicheren Seite zu sein. Besser kann ich hier nicht beraten, weil diese Probleme ganz individuell sind und nicht allgemein gleich.


Eingebrannte Effekte wären z.B. "travertin" oder "picasso". Hiefür wird die Basisperle mit der Beschichtung nochmals erhitzt und der Effekt auf diese Weise eingebrannt.


Eines der wenigen Beispiele die ich einmal bei einem kleinen Hersteller live miterleben durfte, am Beispiel von "tablecut beads". Diese werden nach dem Einbrennen der Beschichtung teilweise geschliffen und poliert. Die nachfolgenden Fotos zeigen das anschaulich, auch wenn die Bildqualität nicht optimal ist.  


Ausgangsbasis der hier gezeigten Arbeitsschritte ist eine transparente (am ersten Bild eine blaue, später eine rote...) quadratische Perle von ca. 18x18 mm, ca. 4 mm dick.


Die Perlen liegen auf diesem "Gasherd" und bruzzeln in der Beschichtung, die wie "Soße" in der Pfanne aussieht und sich bei diesem Vorgang in die Oberfläche der Perle einbrennt... wie beim Cerankochfeld.....

Nachdem die Beschichtung eingebrannt ist, kühlen die  Platten ab.

Eine abgekühlte Platte mit den Perlen, die da jetzt in der Beschichtung kleben, wird in die Schleifmaschine eingespannt.

Die Platte bewegt sich für den Schliff in die Schleifmaschine.

In der Schleifmaschine wird die Beschichtung von der flachen Seite der Perle wieder abgeschliffen, sodass nur ein "Travertin"-Rand an der Perle bleibt.

Im nächsten Arbeitsgang werden die Perlen (mit anderem Aufsatz) in derselben Maschine auf Hochglanz poliert - diese hier sind noch nicht fertig ... man hat für mich die Platte zwischendurch aus der Maschine genommen.


Dann ist EINE Seite der Perle fertig. Das Ende konnte ich aus Zeitgründen nicht abwarten, aber ich denke es gibt einen Eindruck davon, dass wir bei Oberflächenveredelungen so gut wie nie von Dingen reden, die binnen Sekunden erledigt sind. Es erfordert viele Arbeitsschritte.


Ganz generell: Die Vielzahl der Arbeitsschritte und die aufwendige Bearbeitung der Oberfläche wirkt sich bei Perlen naturgemäß auf den Preis aus! Es ist ein Unterschied ob eine Perle nach dem Pressen und Abschleifen der Pressfahnen aus der Trommel fällt und in den Verkauf geht - oder ob eine Perle danach noch 2, 3 oder oft noch mehr aufwendige Arbeitsschritte durchlaufen muss, weil sie einen besonderen Effekt bekommt. Es ist also kein Zufall, dass wir Farben sehen, die wir als "teuer" empfinden - sie sind kostspielig, auch in der Herstellung und bleiben das bis sie auf unserer Fädelmatte liegen. Als Händlerin kenne ich die Preise ab Hersteller und ich kann bestätigen, dass sie IMMER etwas mit dem Aufwand zu tun haben, den die Herstellung erfordert. Das zieht sich wie ein roter Faden durch das komplette Perlenthema. In meinem Shop ist es so, dass die Preise in einem ganz klaren Verhältnis dazu stehen. Für andere kann ich nicht sprechen, aber ich habe schon auch die ein oder anderen "Mode"preise gesehen in diesem Metier.



Metall- und Farbeinzüge (silverlined, goldlined, copperlined, colorlined, inside-color...) sind Veredelungen, die nicht außen auf der Perle sondern im Fädelloch mit einem Metall- oder Farbeinzug passieren - immer natürlich bei transparenten oder zumindest durchscheinenden Perlen, sonst hat  man ja nichts davon :). So wird z.B. durch einen Silbereinzug eine andere Lichtbrechung erreicht und somit ein anderes Erscheinungsbild der Perle. Obwohl die Glasfarbe eigentlich dieselbe ist, wirkt sie intensiver und leuchtet stärker.
Farbeinzug im Fädelloch gibt ebenfalls tolle Effekte, wobei man nicht aus dem Auge verlieren sollte, dass durch vielfaches Durchfädeln (oder oftmaliges Aufdröseln und neu fädeln) eine Farbbeschichtung im Fädelloch natürlich strapaziert werden kann. Farbeinzüge, die beim oftmaligen Durchfädeln mit der Nadel traktiert werden (und Fireline ist auch nicht sanft wie Watte ;-) ) können unter Umständen Schaden nehmen. Da man bei größeren Perlen häufig öfter durch muss bzw. durchkommt als bei kleinen, ist dort das Risiko vermutlich höher.....eine schlechte Fadenspannung beim Fädeln kann ebenfalls Einfluss haben. Wenn die Perlen im fertigen Schmuck zuviel Bewegungsmöglichkeit haben, scheuert der Faden weiter ....

Silbereinzug oder Echtgold-Einzug in Perlen sind kostbares Edelmetall und haben daher eine Auswirkung auf den Perlenpreis. Silber oxidiert mit den Jahren, wie wir von anderem Echtsilberschmuck wissen. Das kann nach VIELEN Jahren bei farblosen Perlen mit Silbereinzug eine Beeinträchtigung der Optik ergeben. Bei transparenten farbigen Perlen ist es meist nicht der Fall, dass man so eine Veränderung allzu sehr wahrnehmen kann.

Preciosa Rocailles mit Silbereinzug

Miyuki Rocailles mit 24-K-Echtgold Einzug


Glasschliffperle mit Kupfereinzug

Toho Rocailles mit Farbeinzug "inside color black diamond orange creme lined"(hellesgrau, cremeorange inside ... also  im Fädelloch)



Lüster (englisch "luster".... für Glanz, schimmernder Glanz, Brillianz, Leuchten....auch "ceylon" gehört in diese Rubrik) bezeichnet Oberflächen, die besonders schön glänzen. Lustered Beads erhalten diesen zusätzlichen Glanz durch nachträgliche Bearbeitung - durch "Zugabe" von Chemikalien. Die Perlen werden dafür zuerst auf ca. 120 Grad erhitzt, weil dadurch die chemischen Stoffe besser haften. Danach mit den Chemikalien vermischt (die endgültigen Farben sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkennbar), getrocknet und erneut in einem Ofen (kiln) auf ca. 450 Grad erhitzt wobei dann durch chemische Reaktionen unter dem Hitzeeinfluss die Farben entstehen. Danach werden die Perlen gewaschen, getrocknet und verpackt. Luster können in derselben Farbe wie die Perle sein, oder ganz anders .... häufig werden auch farblose Perlen mit farbigen Lüstern versehen .... manchmal sind das Farbnuancen, die man für durchgefärbtes Glas nicht herstellen kann ...also es dient einer größeren Auswahl an Farben, einem besonderen Glanz, einer Marmorierung etc.  - wie alle Veredelungen. Einzelne Farben wurden früher auch mit Zusätzen hergestellt, die heute nicht mehr erlaubt sind (z.B. Blei)... so sieht man z.B. sehr wenig richtig pinkfarbenes Glas, zumeist sind pinkfarbene Perlen beschichtet, weil es die Farbe anders nicht gäbe oder andere Methoden so extrem teuer wären, dass man es Kunden nicht zumuten könnte.

Glasschliffperle, crystal blue lustered


SuperDuo chalk white green lustered
Toho opaque lustered light beige


Noch eine generelle Anmerkung: Zu dem Zeitpunkt, wo eine Perle ihre Beschichtung erhält, hat sie bereits ein Fädelloch (die Löcher werden nicht hinterher einzeln reingebohrt, wie tatsächlich manche glauben....). Das bringt bei manchen Coatings mit sich, dass eine Beschichtung auch mal ein Fädelloch verkleben kann. Bei den oben gezeigten Tablecut-Beads mit Travertin-Rand wäre das z.B. der Fall. Teure Perlen wie diese, werden nach Stück verkauft und die guten Hersteller lassen sie dafür  (meist in Heimarbeit) auf Nylonschnur fädeln, sodass durch das Aufreihen noch beim Fabrikanten die Fädellöcher wieder frei gemacht werden. Bei kleinen Saatperlen ist das nicht möglich (z.B. SuperDuos mit Ceramic Coatings sind häufig verklebt). Für diesen Fall gibt es ein einfaches Werkzeug, die Perlenahle. Damit machen Sie verlegte Fädellöcher spielend frei.


Nicht immer, aber überwiegend finden sich bei Bezeichnungen von veredelten Perlen auch die nötigen Auskünfte über die Farbe der Basisperle .... das heißt in der Praxis: Falls Sie Ihre Perlen einmal (oder gewohnheitsmäßig :) ) wirklich so strapazieren sollten, dass Oberflächen gravierend beschädigt werden können, könnte man darüber nachdenken, das von vornherein einzu"planen" und auf die Farbe unter der Beschichtung Rücksicht zu nehmen. Ein Wahnsinn an sich, auch daran noch zu denken :). Was ich sagen will ist, die Information wäre vorhanden, wenn sie einen interessiert, man muss sie nur lesen, verstehen.....und im Hinterkopf wissen, dass zum Beispiel "jet califormia goldrush" ein Effekt auf einer schwarzen (jet) Perle ist und "crystal california goldrush" sieht oberflächlich genauso aus, aber innen drin ist die Perle farblos. Fallweise kosten daher gleiche Oberflächen unterschiedlich weil das Glas der Basisperle unterschiedlich kostet ....


Abschließend der wichtigste Satz in diesem Artikel: Machen Sie kein Drama daraus, wenn mal irgendetwas passiert mit einer Oberfläche - Sie haben die Chance etwas über die Perle zu  wissen und können sie daher besser einschätzen - Sie müssen nur die Angaben lesen und verstehen, die Ihr Händler macht. Was Sie von Händlern ohne präzise Angaben halten sollten, überlasse ich Ihnen und Ihren persönlichen Ansprüchen an Ihren Händler und an Ihre kostbare Handarbeit. UND MACHEN SIE KEINE WISSENSCHAFT AUS IHREM HOBBY - GENIESSEN SIE DIE VIELFALT DER PERLEN DIE IHNEN GEBOTEN WERDEN UND FÄDELN SIE NACH LEIBESKRÄFTEN - nicht ohne nachzudenken - aber ohne sich zu verkrampfen und mit den paar wesentlichen Stichworten, die Sie in diesem Artikel gefunden haben :) Sie dürfen sehr, sehr gerne wiederkommen und nachlesen :) Ich danke Ihnen dafür von Herzen :)



(c) Heidi Neuwirth
Mai 2016

Die Verwendung dieses Textes durch Personen, die beruflich mit Perlen zu tun haben, ist (auch auszugsweise) ausdrücklich untersagt!  

"Just rollin' along"

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Die Anleitung für dieses Armband von Eileen Barker (zur Verfügung gestellt von Starman Beads) können Sie bei Kauf des Materials *) in unserem Shop gratis mitbestellen. Die Anleitung ist in englischer Sprache mit guten Grafiken. Die Lieferung erfolgt gedruckt mit Ihrer Perlenbestellung, anders ist uns die Weitergabe nicht erlaubt.




(C) Starman Inc.


*) Was die Bestellung des Materials betrifft möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass es hier nicht darum geht, Ihnen Perlen aufzuzwingen - es geht einfach darum, dass wir die Druckkosten bewerkstelligen müssen (elektronisch dürfen wir die Anleitung nicht abgeben) und um "fair use" - d.h. nur 1 Anleitung und nicht unzählige Exemplare je Modell. Dafür bitten wir, zumindest einen Teil des benötigten Materials bei uns zu beziehen. Lieben Dank für Ihr Verständnis!


Link zum Shop: http://glasperlenschatz.at/de/freebies-bei-materialkauf/anleitung-armband-just-rollin-along

Materialkunde: LAMPWORK BEADS (Künstlerperlen)

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Lampwork Beads ("Lampen"Perlen) werden händisch, Stück für Stück, hergestellt - eine der schönsten Varianten der Perlenkunst, meiner persönlichen Meinung nach. Hier spricht/schreibt jemand, der von Kindesbeinen an eine ausgeprägte Affinität zu Glas hat. :)

Hersteller hochwertiger Lampwork Beads, sind in jedem Fall als KünstlerInnen zu bezeichnen. Nicht nur die Arbeit an sich, auch das verwendete Material ist äußerst hochwertig. Die Glasmacherkunst ist mehr als nur ein Handwerk.....

Weniger kunstvoll, mehr als billigen Abklatsch, empfinde ich die Massenware aus China und Indien - häufig billigstes Glas, schlampige Arbeit, schlecht gereinigt, nicht getempert und daher höchste Bruchgefahr etc. - ich persönlich würde das im Leben nicht kaufen, so billig kann es garnicht sein. 

Hingegen habe ich eine regelrechte Liebe und Sammelleidenschaft für Künstlerperlen der hochwertigen Art entwickelt. In den letzten Jahren auch dadurch, dass ich viele Künstlerinnen in meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe und daher nicht nur berufsbedingt eine Nähe zum Thema besteht. All diese Ladies bitte ich um Verzeihung, dass ich ihre Kunst hier - wo es darum geht, Anfängern Grundwissen über Perlen zu vermitteln - nicht so ausführlich beschreiben kann, wie sie es verdienen würde :)

Beads von Silvia Stiedl

Für die Herstellung der Perlen werden Glasstäbe an einem Gasbrenner bei ca. 1400 Grad geschmolzen und das glühende, zähflüssige Glas dann auf einen sogenannten Dorn (= ein Metallstab in der Dicke des Fädellochs) abgewickelt (man nennt das auch "Perlen wicklen" oder "Perlen drehen", weil der Dorn dabei gedreht wird). Auf den Dorn wird zuvor ein Trennmittel aufgebracht, damit man die Perle später davon wieder ablösen kann. Der Fantasie sind angesichts einer großen Farbauswahl beim Glas, Zusatz-Goodies wie Fritten, Emaillepulver, Edelmetalle, Krösel, Millefiori-Scheibchen, Formwerkzeugen, Glasfäden (Stringer) etc. nahezu keine Grenzen gesetzt. Wenn die Perle fertig gestaltet ist, wird sie in einem Temperofen (Kiln) langsam abgekühlt. Schnelles Abkühlen würde die Perle zerreißen.... Die abgekühlte fertige Perle wird fein säuberlich von Resten des Trennmittels befreit, gewaschen und getrocknet.


Eine einfache getupfte Lampwork-Perle entsteht - leider weiß ich nicht mehr, wessen Hand das ist... 




Hochwertige Perlen verlangen nicht nur eine Portion Kunstfertigkeit, sondern insbesondere auch hochwertiges Glas - das miteinander kompatibel sein muss. Das macht die Sache teurer als das Material bei einfarbigen industriell gefertigen Perlen ist. Bei manchen Perlen aus China sieht man z.B. dass einfach billige Rohlinge mit farbigem Glas überfangen wurden. Das hält dem Vergleich mit echten Künstlerperlen absolut nicht Stand.

Hohe Qualität hat jedenfalls ihren Preis und sie hat ihn zurecht!

Hier nun ein kleiner Augenschmaus :)



Große Blütenperle von Alexandra Eibler



Beads von Alexandra Eibler



Eines meiner absoluten Lieblingsstücke von Alexandra Eibler - Lampwork & Beaded Beads in Kombination mit edlem Sterlingsilber - das ist wirklich Kunsthandwerk in seiner edelsten Form!

Meine Caramel-Sahne-Lieblingsperlen von Silvia Stiedl


Beads von Silvia Stiedl



Weitere Kreationen von Alexandra Eibler und Beispiele, wie sie ihre Fädelleidenschaft mit ihrer Kunstfertigkeit beim Perlendrehen kombiniert, finden Sie auf ihrem Blog - ein Besuch lohnt sich !!!  http://glasperlenundfilz.blogspot.co.at/search/label/Glasperlen

Eine Auswahl wunderschöner Sets aus Künstlerperlen finden Sie auch in meinem Shop: http://glasperlenschatz.at/de/kuenstlerperlen

Heidi Neuwirth
(Juni 2016)



Sabine Lippert Workshops

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Sabine Lippert (www.trytobead.com) kommt 2017 wieder zu uns! Ich freue mich schon heute wie ein Schneekönig darauf, wieder ein so geniales Perlenwochenende mit ihr und Euch zu verbringen!

Termin:   8. und 9. April 2017

Tag 1: "So charming" - der Name ist Programm, bei dieser charmanten Kette!









Tag 2: "Garland" ein edles Armband







 
Alle nötigen Details (bitte genau durchlesen!) und Buchungsmöglichkeit jetzt in der Rubrik "Kurse/Workshops" auf www.glasperlenschatz.at

 









"Chaînon"

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Die Anleitung für dieses Armband von  Eileen Barker (zur Verfügung gestellt von Starman Beads) können Sie bei Kauf des Materials *) in unserem Shop gratis mitbestellen. Die Anleitung ist in englischer Sprache mit guten Grafiken. Die Lieferung erfolgt gedruckt mit Ihrer Perlenbestellung. Anders ist uns die Weitergabe leider erlaubt.



(C) Starman Inc.

*) Was die Bestellung des Materials betrifft möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass es hier nicht darum geht, Ihnen Perlen aufzuzwingen - es geht einfach darum, dass wir die Druckkosten bewerkstelligen müssen (elektronisch dürfen wir die Anleitung nicht abgeben) und um "fair use" - d.h. nur 1 Anleitung und nicht unzählige Exemplare je Modell. Dafür bitten wir, zumindest einen Teil des benötigten Materials bei uns zu beziehen. Lieben Dank für Ihr Verständnis!


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